Radial

Crux

Radial Records (VÖ: 21.2.)

Mal klaustrophobisch, mal schmunzelnd: Der Holländer Radial ist für das erste Techno-Highlight des Jahres 2014 verantwortlich.

Selbst bei den aufgeklärten Techno-Jüngern dürfte der Niederländer Jeroen Liebregts noch immer unter dem Radar schwirren. Im vergangenen Jahr begann der studierte Komponist eine kleine Veröffentlichungsoffensive, wobei die „Linea Recta EP“ seines Alter Egos Radial mit ihrer metallischen, offbeatigen und industriellen Aura herausstach.

Während der legendäre Berliner Plattenladen Hard Wax Liebregts bisherige 12-Inches als „effective, big room DJ tool techno“ beschreibt, bietet sein zweites Album weitaus mehr als schnöde Vierviertel-Stomper. Von minimalen, deepen und hypnotischen Jetztzeit-Groovern und klassischen Club-Tracks über analogen Spleen mit Interesse an pathetischen Klimaxen bis hin zu noisig-bleepigen Nummern – CRUX bietet viel stilistische Abwechslung und reichlich Energie zwischen Kick und Bass.

Radials Techno ist deswegen so spannend, weil er mal klaustrophobisch, mal schmunzelnd daherkommt, ohne klar erkennbare Einflüsse, aber mit einer hörbaren Expertise für Produktion. Allein die Vorstellung, wie der Track „Karplus“ wohl auf einem großen Soundsystem klingen mag, erzeugt schon Gänsehaut. Die Bonustracks auf der digitalen Version des Albums zeigen außerdem Radials Faible für melodische Electronica und algorithmische Computermusik. Mehr als stimmig.